Der künstlerische Weg der 1923 in Ratingen geborenen Gretel Gernmert verlief sehr gradlinig. 1944-1946 absolvierte sie eine Lehre bei der Keramikerin Felicitas Klatte-Colonna. Hierbei wurde sie mit dem Werkstoff Ton vertraut, eine Grundvoraussetzung auch für ihre spätere Arbeit als Bildhauerin und das Formen der Modelle für den Bronzeguß als der von ihr bevorzugten Technik.
Vom keramischen Kunsthandwerk zur freien Bildhauerei überzugehen, bedeutete für die junge Künstlerin einen großen emanzipatorischen Schritt. In dem 1910 geborenen Kurt Zimmermann, der von 1929 bis 1932 an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hatte, fand sie einen geduldigen und sensiblen Lehrmeister und Freund, der sie in sein Atelier aufnahm und ihr zur Entfaltung ihrer künstlerischen Fähigkeiten verhalf. Kurt Zimmermann, der 1937 den Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf erhalten hatte, konnte schon vor dem Krieg ein beachtliches Werk aufweisen, dessen
konsequente Weiterentwicklung durch die Kriegsjahre unterbrochen wurde.
Nach Kriegsende kehrte er nach Düsseldorf in sein Atelierhaus in der Franz-Jürgens-Straße zurück. In den Nachkriegsjahren wurde er zu einern der gefragtesten Bildhauer im Rheinland. Er erhielt Aufträge für die Aussattung von Kirchen, schuf aber auch Werke in öf fentlichen Anlagen und Gebäuden, Die Formenstrenge seiner Skulpturen und die hohe Sensibilität ihres Audrucks prädestinierten ihn besonders für die neue religiöse Kunst der Nachkriegszeit. Sein früher Tod 1961 markiert auch das Ende einer kunsthistorischen Epoche.
Die dualistische Ausstellungskonzeption legt es nahe, die Werke Zimmermarins mit denen von Gretel Gemmert zu vergleichen. Ihre Verwandtschaft in Material, Format und Thematik begünstigt einen solchern Vergleich, bei dem es sowohl darum geht, Gemeinsamkeiten zu konstatieren, als auch Unterschiede schärfer zu erfassen.
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