In dem über alle Maße Tätigen deckt zudem - oft scheinbar verdeckt - eine poetische Ader die ihn auch zu überraschenden Titeln voller Tiefsinn (und häufig mit leisem Humor) befähigt - wobei wohl das nahezu fertige Bild den Titel provoziert. Die gleiche poetische Kraft veranlaßt eine hier und da starke lyrische Farbaussage. Mag auch sein, daß dem Musikalischen sich vieles auch aus dieser Erlebniswelt heraus zum interessant Instrumentierten der Bildform fügt - und mag weiterhin sein, daß die junge Ehe mit einer Bildhauerin der neuen strukturellen Festigkeit seiner Arbeiten zugute kommt - wie auch gute Gelegenheit gedanklicher Kommunikation unter zwei produktiven Menschen von unschätzbarem Wert gerade heute sein mag.
Wie alle guten Bilder der Welt sind auch die Arbeiten von Karl Heinz Krauskopf "Gleichnisse" der Draußenwelt, die sozusagen in der Werkstatt des Gemütes und dem inwendigen Labor des "Kunsterfinders" zu einer flächigen Welt einer großen Realität der Farb- und Formzeichen umgewandelt werden und so immer neue Schlüssel zu sich immer wandelnden Welträumen schmieden. Daß bei alledem vielfältigen Werken und Schaffen jeder dekorative Trend fern bleibt, sei noch ganz besonders lobend erwähnt.

Heinz Belker, 1971
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