Von Hebbel stammt das schöne - und doch in solcher Zuspitzung nicht ganz zutreffende - Wort, daß Genie Fleiß sei. Es ist selbstverständlich jedem sofort klar, daß in Wirklichkeit ein bißchen mehr dazugehört. Aber Fleiß ist gewissermaßen die Conditio sine qua non - zu deutsch: die Bedingung, ohne welche nicht...
Das merkt und spürt man zuallererst, wenn man sich in Karl Heinz Krauskopfs aufgeräumtem Atelier umzusehen beginnt: Das geht sogar so weit, daß hier der Betrachter in die Lage versetzt wird, ein weit verbreitetes und schier unausrottbares Vorurteil zu korrigieren. Der scheinbare Widerspruch löst sich personal auf; man hat es in diesem Fall mit einem höchst disziplinierten Künstler zu tun, mit einem, der sein Handwerk versteht, und mehr noch als das: der es auch gewissenhaft ausübt, und das heißt, daß für ihn die kleinen Dinge so wichtig sind wie die großen. Lebensführung und Werktätigkeit bezeugen es.
Besuchen kann man diesen Künstler nur abends oder am Wochenende; er arbeitet wie selbstverständlich in seinem erlernten Beruf. Und was er zu zeigen hat, sind überwiegend Klein- und Mittelformate. Aber das liegt in der Natur der Sache.
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